20.09.2017 - Wenn Grüne schweigen


Sicherlich kennen Sie das folgende menschliche Verhalten: Sie stellen eine Frage und erhalten keine oder nur eine ausweichende Antwort. Dann wissen Sie genau, daß Ihr Gegenüber entweder keine Anhnung hat oder keine Antwort geben will. Genau diese Erfahrung habe ich bei drei Veranstaltungen von Bündnis 90 / Die Grünen gemacht. Meine Gesprächspartner waren Lisa Badum, Claudia Roth und Toni Hofreiter.

Frage 1: Halten Sie die Forcierung der Elektromobilität für sinnvoll, da ein E-Auto, das am Stromnetz aufgeladen wurde, soviel CO2 (86 g/km) produziert, dass es nicht einmal die Euro-6-Norm einhalten würde?
Antwort (sinngemäß): Das Problem ist nachvollziehbar, aber wir Grüne wollen ja aus der klimafeindlichen Kohle aussteigen und sofort die 20 schmutzigsten Kohlekraftwerke ausschalten.

Frage 2: Für die Herstellung von Autoakkus benötigt man sogenannte "seltene Erden" wie Lithium und Kobalt. Bei der Gewinnung dieser Rohstoffe kommt es zu dramatisch negativen Folgen für Menschen, Tiere und Umwelt. Ist dies den Grünen bekannt?
Antwort (sinngemäß): Im Prinzip ja. In die Forschung und Entwicklung von Akkus muß Deutschland noch stark investieren und forschen.

Frage 3: Aktuell sind in Deutschland 28.000 Windräder errichtet, die ca. 12,5 % zur Bruttostromerzeugung beitragen. Wenn die Grünen das Ziel 100% bis 2030 erreichen wollen, benötigt man die 4-6 fache Anzahl - also zusätzliche 140.000 Windräder. Bedenkt man, dass die Stromerzeugung nur ca. 20-25% der gesamten benötigten Primärenergie in Deutschland beträgt (siehe Verkehr, Wärme), benötigt man eine unvorstellbare große Anzahl an Windrädern. Wo sollen die gebaut werden?
Antwort 1 (Badum sinngemäß): Wir können keine konkreten Zahlen sagen, sondern wir haben Ausbauziele.
Antwort 2 (Roth sinngemäß): Ich finde Windräder schön. Ausserdem gibt es noch andere Möglichkeiten wie Photovoltaik oder Erdwärme.
Antwort 3 (Hofreiter): keine Antwort, da man meine schriftlich abgegebene Frage übersehen hatte.


Zusammenfassung: Ehrlichkeit, Offenheit und Diskussionsbereitschaft sind keine Stärken der Grünen.

Reiner Pracht
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