Chatten bedeutet "plaudern"


Chat (von englisch to chat „plaudern, sich unterhalten“) bezeichnet elektronische Kommunikation in Echtzeit, meist über das Internet. Eine frühere Form des Chats gab es in den 1980er Jahren über den CB-Funk und im Usenet. Diese Beschreibung von Chat findet man bei Wikipedia.

Worum geht es? Am 29.8.2013 haben im Facebook-Wahlchat von Infranken.de Patrick Schroll (FDP), Thorsten Glauber (Freie Wähler) und Karl Waldmann (Bündnis 90/Die Grünen) gechattet.

inFranken.de - Glauber, Schroll und Waldmann streiten über Windräder

Solche Online-Diskusssionen sind mir ein Graus. Vor allem deswegen, weil ich nicht so schnell tippen kann wie mir Gegenargumente einfallen.

@Karl Waldmann (Bündnis 90/Die Grünen):

Sie sind der Meinung, dass der Landkreis Nachholbedarf bei der Nutzung der der Windkraft hat. Das ist falsch! Richtig ist, dass nur wenige Flächen geplant sind und diese hoffentlich auch gestrichen werden. Richtig ist, dass es in Bayern im Vergleich zu anderen Bundesländern relativ wenige WKAs gibt z.B. in Norddeutschland.

windmonitor.iwes.fraunhofer.de

Sie behaupten, dass die Akzeptanz von Windrädern dort am Höchsten ist, wo schon welche stehen (Beispiel Heiligenstadt). Richtig ist, dass ich im Internet noch keine repräsentative Meinungsumfrage zu diesem Thema gefunden habe, die vertrauenswürdig wäre. Lobeshymnen gibt es nur von WKA-Erstellern, Stromversorgern und den "Grünen".

Sie sagen, dass unser Energiehunger seinen Preis hat. Wie war das noch mit Ihrer angekündigten Stromeinsparung? Zumindest geben Sie zu, dass WKAs natürlich unbestritten das Landschaftsbild beeinträchtigen. Ich möchte behaupten, dass sie nicht nur unsere Landschaft beeinträchtigen, sondern sie sie nachhaltig zerstören. Sie halten einen Konsens mit den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort für unerlässlich. Dem kann ich nur zustimmen. Aber dazu gehört ein Dialog und kein Monolog wie ihn die Grünen mit den Windkraftgegnern führen (siehe Marloffstein). Last not least sollen die Gegner von Windkraft schnell mal eben konkrete Vorschläge machen, um nicht unglaubwürdig zu werden.

Nachdem die von Herrn Patrick Scholl erwähnte Speichertechnik schon bald verfügbar sein wird (was nicht der Fall sein wird), spielt es keine Rolle mehr, ob Wind oder Sonne unsere Energie liefern sollen. Deswegen schlage ich die Photovoltaik vor. Allerdings werden die Flächen knapp und der Bedarf ist riesig. Vor allem Solarparks sind gefragt. Landwirtschaftliche Flächen entfallen, da sie für die Erzeugung von Lebensmitteln statt für Erzeugung von Energie genutzt werden sollten.

Eine Lösung könnten unsere Autobahnen sein. Hier werden heute schon die Flächen neben den Autobahnen intensiver genutzt. Aber es gibt schon Überlegungen die Strasse selbst zu nutzen! Unsinn? Bestimmt nicht! In der Lage, in der wir uns befinden, sollten wir darüber nachdenken!

www.zukunft-mobilitaet.net

www.daserste.de

www.aargauerzeitung.ch

www.wir-thueringen.de



@Patrick Schroll (FDP):

Sie schlagen einen Bürgerentscheid als direkte Entscheidungsmöglichkeit vor. Ein interessanter Vorschlag, aber leider läuft es so nicht in unserer sogenannten Demokratie. Das habe ich mir vom MdB Hans-Josef Fell (Energiepolitischer Sprecher der Grünen) in Marloffstein anhören müssen, der uns Windkraftgegnern klar gemacht hat wie schlecht unsere Position ist. Die rein sachlichen Argumente der Windkraftgegner werden aber über kurz oder lang jedem Bürger einleuchten. Noch glauben sie das Märchen von der sauberen Energiewende!



@Thorsten Glauber (Freie Wähler):

Sie sagen eine dezentrale Energiewende kann nur unter Beteiligung der Bürger gelingen. Dazu brauche man Planungssicherheit, die auf dem Sektor Windkraft derzeit nicht gegeben sei. Ich gebe Ihnen Recht, daß die Planungssicherheit für Windkraft im Raum Pinzberg, Effeltrich und Poxdorf ziemlich instabil ist. Nicht nur weil den Bürgern bewußt geworden ist, dass es gesundheitliche Risiken gibt oder starke Zweifel an der Energieeffizienz aufgekommen sind. Der Hauptgrund liegt daran, daß die Leute eine Chance sehen, sich gegen etwas zu wehren, das sie nicht haben wollen. Sie haben richtig erkannt, daß die 10H-Regelung die meisten Windräder in Bayern verhindern wird. Aber ich vermisse bei Ihnen die Frage, warum Herr Seehofer von der CSU diese Regelung einführen will. Sicherlich nicht, um die Freien Wähler oder die Grünen zu ärgern. Abschließend möchte ich sie als 3. Bürgermeister der Gemeinde Pinzberg auffordern, nicht nur die Entscheidung der Pinzberger zu akzeptieren, sondern sie entsprechend zu vertreten. In dieser Chatrunde hätten Sie bekunden müssen, dass die Entscheidung in Pinzberg bereits gegen die Windkraft gefallen ist!

Reiner Pracht und Carola Pracht-Schäfer